1.4.–12.5.2022

Building information

Adresse
Strasse des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin
Öffnungszeiten
Mo–Do 12–16 Uhr

Bauen (»building«) stützt sich heutzutage in hohem Maße auf digitale Darstellungen, die mithilfe von Zeichen- und Modellierungssoftware erzeugt werden und Informationen abbilden. Die von Kadambari Baxi, Elisa R. Linn, Klaus Platzgummer und Lennart Wolff kuratierte Ausstellung und das Veranstaltungsprogramm in Kollaboration mit ARCH+ bringt Architekt:innen, Künstler:innen, Unternehmen, Theoretiker:innen und Aktivisten:innen zusammen. Diese beschäftigen sich mit Arbeitsprozessen in der Architektur im Kontext heutiger digitaler Ökosysteme, die menschliche und nicht-menschliche Akteur:innen strukturieren.

Wie verändern Mikroarbeit und Outsourcing nicht nur die Autorschaft von Architektur, sondern auch Arbeitskämpfe und Organisation, fragt beispielsweise der New Yorker Künstler Alan Ruiz oder Kadambari Baxi von Who Builds your Architecture das Shanghaier Renderingstudio ATHCHAIN.

Inwiefern wohnen einer automatisierten Architekturpraxis und -industrie nicht nur soziale Sprengkraft, sondern auch emanzipatorische Potenziale inne, diskutieren Aaron Benanav (Autor des jüngst erschienen Buches Automation and the Future of Work) und Mollie Claypool-Glass und Claire McAndrew des britischen Automated Architecture Labs (UCL).
Eine globale Perspektive eröffnet Harun Farockis Filmbeitrag, der die Arbeits- und Produktionsbedingungen des Baumaterials Ziegelstein zwischen Voll-Automatisierung bis Handarbeit vergleicht. Dass ein neokolonialer Extraktivismus nicht nur dem Abbau
(»mining«) von physischen Roh- und Baustoffen, sondern auch Daten eingeschrieben ist, beleuchten die Ausstellungsbeiträge der Künstlerin Sidsel Meineche Hansen und Ibiye Camp, die in London und Freetown Sierra Leone lebt und arbeitet.

Wie mit Daten, Informationen und immaterieller Arbeit in Softwares wie BIM (Building Information Modeling) reale und simulierte Welten entworfen werden, beleuchten Amelyn Ng, Bernard Cache und die Videokünstlerin Ericka Beckman. Das US-amerikanische Architekturbüro HOME-OFFICE hingegen inventarisiert die konkreten Baumaterialien des Gebäudes, in dem sich das Architekturmuseums der TU Berlin befindet.