Berlin Atlas 4
Die Schau mit Collagen eingeladener Architekt:innen und anderer Planer:innen fragt in ihrer 4. Ausgabe einmal mehr nach den Potenzialen eines bedeutenden, aber gleichwohl unbeachteten Infrastruktur-Bauwerks für die künftige Entwicklung der Stadt. Nach den Szenarien für die Wiedergewinnung der A103 als Stadtraum und für den Ausbau der Industriebahn Tegel–Friedrichsfelde zur S-Bahn-Linie wenden wir uns diesmal dem Teltowkanal zu. Das 38km lange Riesenbauwerk von 1906 wird weithin gewissenhaft ignoriert. Wir fragen nach Vorschlägen, wie eine Stadt von Morgen – um den Begriff der Interbau 1957 aufzugreifen – mit dem Stadt-, Industrie- und Landschaftsraum des Teltowkanals umgehen könnte.
Uns interessieren die Orte längs des Kanals qualitativ. Können sie Ausgangspunkt einer Entwurfspraxis sein, die der uferlosen, einförmigen Zersiedlung entgegenwirkt – und damit neue Teile der Stadt schafft, die den Bedürfnissen einer weitgefächerten Gesellschaft Raum bietet?
Maxime soll eine Architektur sein, die mit dem, was da ist, arbeitet und gleichzeitig an dem, was da ist, Kritik übt. Eine Architektur, die transformiert, überwindet, integriert, ummodelt, ergänzt, amputiert, juxtaposiert, verfremdet, missinterpretiert, überhöht, verroht oder verfeinert, verdichtet und freisetzt. Eine Architektur, die affirmativ kritisiert – dadurch, dass sie Möglichkeiten aufzeigt. Die Architektur-Collage ist dabei eine klassische Darstellungstechnik, aber auch ein Instrument, das die Auseinandersetzung mit dem Bestehenden anregen, durchspielen und vermitteln kann.
Die aktuellen Beiträge der Ausstellung werden im 4. Band der Publikation Berlin Atlas zusammengefasst, ergänzt um Fotos, Projektbeschreibungen und Situationspläne.
Eröffnung: 15.10.2024, 19 Uhr
Speakers: Pia Maier Schriever (Architektin), Ulrich Brinkmann (Bauwelt), Jörg Pampe (Architekt)
Finissage: 3.12.2024, 19 Uhr