István Medgyaszay
Der in Budapest geborene Baukünstler István Medgyaszay (1877 – 1959) diplomierte 1903 als Wagner-Schüler an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach weiteren Studien in Budapest, Praktika in Berlin und in Paris forschte er zur ungarischen Volkskunst im Szeklerland (Siebenbürgen). Die dabei gewonnenen Eindrücke bildeten einen Fundus seiner Formensprache.
In seinen Schriften betont er die Bedeutung der Einheit von Struktur und Dekor, sein gebautes Werk beruht auf der Tektonik vernakularer Holzbaukunst. Bei den Theaterbauten in Veszprém und Sopron wird sein Leitprinzip für das Bauen mit Eisenbeton deutlich: In der Konstruktion wirkende Kräfte sollten sich im Bau abbilden. In der faszinierenden Sprache seiner unverwechselbaren Architektur baute er unter anderem in Lemberg, Czernowitz, Wien und Budapest sowie zahlreichen anderen Orten des damaligen Ungarns. Neben Ödön Lechner gilt er als Begründer der ungarischen Moderne.