Und Jetzt!
Wie sieht die Zukunft der Architekturpraxis aus? Eine Antwort auf diese Frage gibt die Gegenwart. Eine Antwort geben die, die heute das Morgen gestalten, die länger als andere mit den Konsequenzen heutigen Handelns zu leben haben. Dabei zeigt sich, dass die tradierten Konzepte und Arbeitsweisen nur bedingt geeignet sind, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, dass das Berufsbild neu formuliert werden muss, um das umfassen zu können, was jetzt ansteht, was eingelöst und bewältigt werden muss: Klimawende, Bestandserhalt, Umnutzung, Koproduktion, Kreislaufwirtschaft, Resilienz, sozialer Zusammenhalt, Gemeinschaft, Fairness, demografischer Wandel.
Wir müssen neu lernen, Dinge und Häuser wiederzuverwenden, zu pflegen, zu reparieren. Wir sollten mit den Gebäuden ebenso behutsam umgehen wie mit den Menschen, die sie nutzen. Wir können die sozialen Qualitäten im gebauten Raum erkennen und fördern. Wir dürfen Ressourcen teilen und voneinander lernen.
Dabei erweist sich, dass Gestalten und Entwerfen immer mit den Aufgaben und Erwartungen verwoben ist, die an Architektur gestellt werden. Dass neue Herausforderungen die Chance sind, durch Gestaltung eine Position zur Gegenwart und Zukunft des Zusammenlebens zu formulieren. Dass Architektur als eine kulturelle Praxis ebenso ein Medium des Austauschs und der Verständigung wie ein Rahmen und Struktur für den Alltag der Menschen sind.
In der Ausstellung werden exemplarisch für eine neue Praxis fünf Büros vorgestellt, deren Arbeit Perspektiven für eine zukünftige Architekturpraxis öffnet. Sie zeigen, dass unser Verständnis von Architektur sich mit den Ansprüchen ändern muss, die wir an sie stellen. Sie zeigen aber auch, dass genau das möglich ist. Nicht bald, nicht irgendwann. Sondern jetzt.
Eröffnung: 16.10.2024, 19 Uhr
Syposium zur Ausstellung: 22.11.2024, 15-19 Uhr
Impulsvorträge & Diskussion in drei Panels zu Lehre, Praxis und Berufsbild: Anne Bergner, Bettina Kraus, Vera Krimmer, Jan Keinath, adapter, Felix Goldberg, Alya Rapaport, Lorenz Hahnheiser