Körper Flächen Linien
Kurz nach ihrem Studium an der TU Berlin machten sich die jungen Architekten Eckhart Reissinger und Jörg Pampe 1967 auf den Weg, Rom zeichnend zu lesen – mit Klapphocker, Brett, A2-Papier, Bleistift und Rapidograph.
Entstanden sind architekturästhetische Untersuchungen von einzigartigem Rang. Die Lektüre von Körpern, Flächen, Linien an Orten der Architekturgeschichte entdeckt – den Entwurfsprozess gleichsam umkehrend und beim Zerlegen des Ganzen die Baukonzepte freiliegend – Zusammenhänge und Spannungen in der baugeschichtlichen Struktur ebenso wie in der materiellen Textur.
Die Zeichnungen demonstrieren das Sehenlernen von Form als Ergebnis einer architektonischen Idee, nicht als Abziehbild unbegriffener, unangeeigneter Vorlagen. Sie verstehen Formen als Folie, Filter, Gitter; als Muster und Überhöhung; als Durcharbeitung von Material; als Veredelung. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl anlässlich der Übernahme der Zeichnungen in die Sammlung des Architekturmuseums.