Brandlhuber+ Hertwick, Mayfried
Die Berlinische Galerie reflektiert als Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur architektonische Interventionen immer auch im Kontext der Bildenden Kunst. Der Architekt Arno Brandlhuber (* 1964) ist ein Grenzgänger, der wie kaum ein anderer interdisziplinär arbeitet, neue Wege beschreitet, provoziert und experimentiert. Er wehrt sich gegen eine Politik der historisierenden Architektur genauso wie gegen hochpreisige Neubauten, wie sie sich besonders in den letzten Jahren in Berlin etabliert haben. Brandlhuber baut außergewöhnliche, günstige Gebäude zum Beispiel in Bauruinen hinein, wie es kaum dem Massengeschmack entspricht. Er besetzt so sprichwörtlich die Lücken im System. Für die erste große Ausstellungshalle der Berlinischen Galerie erhält Brandlhuber eine „Carte blanche”. In der 40 Meter langen und 10 Meter hohen Halle wird er gemeinsam mit Thomas Mayfried und Florian Hertweck eine Architektur entwickeln, die kritisch die Institution „Museum”, ihre Ausstellungsgegebenheiten und Zwänge reflektieren wird.