Baukasten Karlsruhe

200 Jahre polytechnische Architektur
Adresse
Campus Süd Gebäude 20.40 Englerstr. 7, 76131 Karlsruhe
Öffnungszeiten
Mo–Mi, Fr 9–20 Uhr Sa 9–17 Uhr

Anlässlich des zweihundertjährigen Jubiläums des Karlsruher Instituts für Technologie und seiner Vorgängerinstitutionen beleuchtet die KIT-Fakultät für Architektur in der Ausstellung „Baukasten Karlsruhe“ die gestalterischen Wechselwirkungen zwischen der eigenen Institution und der Stadt Karlsruhe.

Die am 7. Oktober 1825 ins Leben gerufene Polytechnische Schule stand in einer ambivalenten Traditionslinie: der emanzipatorische Geist der Französischen Revolution – die zuvor die École Polytechnique in Paris inspiriert hatte und zum Vorbild für Karlsruhe wurde – verband sich mit dem aufgeklärten Absolutismus, der in der Badischen Residenzstadt einen architektonischen Höhepunkt erreicht hatte. Die folgenden zweihundert Jahre der Entfaltung einer „polytechnischen Architektur“ sollten die Jahrhunderte des Wachstums und der Ausdifferenzierung der einstigen barocken Fächerstadt sein, aus der allmählich eine organisierte aber letztlich formal bruchstückhafte Ansammlung von Artefakten geworden ist. Die zunehmende Unübersichtlichkeit erfolgte nicht ohne gleichzeitige Zugewinne an einer neuen, identitätsstiftenden Gestaltungsmacht der Architektur im Rahmen einer (trotz aller Brüche und Rückschläge) zunehmend offenen Gesellschaft. Das Werden des heutigen Karlsruhes ist zu zwei Dritteln von den Bedingungen und Idealen des Polytechnischen mitgeprägt worden, auch durch seine Architektur.

Die Ausstellung thematisiert die eigene polytechnische Tradition, indem sie die zentrale Bedeutung der architektonischen Bausteine für die sich entfaltende Stadt aufzeigt. Dies erfolgt anhand von zwölf besonders prägnanten Gebäuden, die im Verlauf der vergangenen 200 Jahre unter maßgeblicher Beteiligung von Mitgliedern
der Architekturfakultät entstanden sind. Diese Objekte werden nach ihren operativen, syntaktischen und semantischen Wechselwirkungen mit der Stadt befragt: operativ im Sinne der sozialen Praktiken des Gebrauchs und der Produktion von solchen Artefakten, syntaktisch vor allem im Sinne der äußeren Gestalt des Stadtraums und der Infrastrukturnetze, semantisch primär hinsichtlich der symbolischen Aufladung der Artefakte und des sich über den Stadtraum spannenden Netzes an Sinnzusammenhängen.

Ausgestellt werden Zeichnungen, Modelle, Fotos, und Filme, die in den vergangenen vier Semestern im Rahmen von Seminaren und Entwürfen an der KIT-Fakultät für Architektur des KIT erschlossen und generiert worden sind. Zur Ausstellung erscheint ein 200-seitiger Katalog.

Eröffnung: 5.11.2025, 19 Uhr