Urlaub nach dem Fall
Geschichte und Transformation sozialistischer Ferienanlagen an der kroatischen Adriaküste. Ausstellungsübernahme vom Haus der Architektur Graz (2012), kuratiert von Michael Zinganel.
Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Geschichte und Transformation sozialistischer Ferienarchitekturen an der kroatischen Adria-Küste, die im Rahmen des Modernisierungsschubes der 1960er und 70er Jahre entstanden sind. Die explizite Modernität ihrer Architektur und Ausstattung war Teil des Corporate Designs des Jugoslawischen Staates, die den Erfolg des Dritten Weges nach innen wie nach außen kommunizieren sollten. Anhand einer umfangreichen Sammlung teils historischer, teils neuerer Fotografien und Archivmaterialien wird die Geschichte der Ferienanlagen bis in
die Gegenwart nachgezeichnet: von der Planung als Kulisse eines preiswerten “Luxusurlaubs” für den europäischen Mittelstand über temporäre Nutzungen als Flüchtlingslager während des Krieges bis hin zu Privatisierungsskandalen, Edel-Sanierungen oder dem langsamen Verfall.
Die architektonischen und ökonomischen Transformationen, denen diese Anlagen nach dem Zerfall Jugoslawiens, der Aufgabe des Modells der Selbstverwaltung und der Privatisierung der Betriebe unterzogen wurden, geben ein eindrückliches Zeugnis von den politischen Verwerfungen in der Region am Vorabend des EU-Beitritts.