Visiting
Wir verstehen den Raum von innen und erleben ein Gebäude von innen nach aussen. Wir sehen die Stadt selten von oben, warum also sollten wir sie aus dieser Perspektive gestalten? Was verbirgt sich hinter einer Wohnungstür?
Gebrauchte, belebte und lebendige Architektur.
Die Ausstellung „VISITING – Inken Baller und Hinrich Baller, Berlin 1966-1989“ zeigt aktuelle Einblicke in die unkonventionellen Bauten der Berliner Vorwendezeit von Inken und Hinrich Baller. Es werden übergeordnete Gestaltungsprinzipien sowie die herausragenden Qualitäten der meist im Sozialbaustandard entstandenen Wohnungen sichtbar.
Das Wohnhaus Bachmann in Hinwil (CH), gebaut 1966/67, ist das erste gemeinsame Projekt von Inken und Hinrich Baller. Bereits hier werden typische räumliche Themen sichtbar, die auch im späteren Werk der Ballers Relevanz haben, wie die sichtbar belassene Konstruktion und geschwungenen Wände. Fliessende Raumfolgen und eine enge Verbindung von Innen- und Aussenräumen erinnern derweil an die Einfamilienhäuser von Hans Scharoun. Das Gebäude fügt sich in die Landschaft und verschwindet beinahe in der bergigen Topografie.
Zwischen 1966 und 1989 haben Inken Baller (*1942) und Hinrich Baller (*1936) gemeinsam 26 Bauten in West-Berlin geplant und realisiert. Diese markanten, bisher vor allem von aussen bekannten Gebäude werden von innen erlebbar, und mit Eindrücken aus Gesprächen mit heutigen Bewohner:innen und von Inken und Hinrich Baller selbst untermalt. Die Ausstellung zeigt das Raumverständnis und die ungewöhnlichen Grundrisslösungen jenseits des Standards und fragt, was der heutige Wohnungsbau hiervon lernen kann.
Eröffnung: 11.9.2024, 19 Uhr