Alban Janson
Durch das ziellose Schweifen über das Papier, das lockere Betasten des Zeichengrundes mit dem Stift oder mit breiter Kreide, kann zunächst so etwas wie Dunst oder ein Rauschen entstehen. Man beginnt zu zeichnen, ohne zu wissen, was man zeichnet. Man traut sich schon einmal anzufangen. Doch man verteilt nicht wahllos Graphit oder Pigment auf dem Papier, sondern die Hand stochert und tastet aufmerksam im Raum der Bildfläche herum. Beim lauernden und suchenden Herumkritzeln kann unversehens etwas im Rauschen aufscheinen, herauswachsen, kann sich andeutungsweise eine Konfiguration abzeichnen. Jetzt muss man reagieren und nachfühlen, schließlich zupacken und kann durch unwillkürlich-willkürliches Herausgreifen von Elementen allmählich Gestalt identifizieren. Dies ist eine extrem ergebnisoffene Form der Annäherung an eine Zeichnung.
Eröffnung: 15.11.2024, 19 Uhr
Begrüßung: Sophie Gröbe (Architekturgalerie Müchen), Alban Janson (Architekt und Künstler)