Upcycling :: ReUse
Der Begriff Kreislaufwirtschaft ist in aller Munde. Die ganzheitliche Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden und die Wiederverwendung des Bestandes sind im Bauwesen Herausforderung und Chance zugleich.
Energieeinsparung, Co2-Budget, Baustoffknappheit, Schadstoffreduktion, Deponiekosten, Transportaufwand, Lokalkolorit, Wertschätzung für den Bestand – viele Gründe sprechen für einen Wandel unserer Baukultur hin zum achtsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Die Ausstellung Upcycling :: ReUse beleuchtet den Trend der Wiederverwendung und Aufwertung bestehender Gebäude, gebrauchter Gegenstände, Bauteile, Materialien und Flächen im Kontext der Berufsfelder Innenarchitektur, Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung. Die Beispielprojekte zeigen eine breite Übersicht über verschiedene Zugänge zum Thema. Wahrnehmung, Analyse und Einsatz vorhandener Ressourcen stehen dabei ebenso im Fokus wie der sortenreine, demontierbare und somit kreislauffähige Zugriff auf neue Materialien. So sollen Aufmerksamkeit und Bewußtsein geschaffen werden für das Vorhandene und Gebrauchte – und für unseren Umgang damit. Upcycling :: ReUse möchte als Beitrag zu einer neuen Kultur kreislauffähigen Denkens, Handelns und Bauens verstanden werden.
Die Tafeln und Exponate werden auf einer aus Altholz erstellten Ausstellungsarchitektur präsentiert. Studierende der Hochschule Mainz, Fachrichtung Innenarchitektur, haben diese in einem 2-wöchigen Workshop im Fach „Exibition Design“, unter der Leitung des Lehrbeauftragten Marc Metzler, im Zentrum Baukultur erstellt. Dazu wurden zunächst eine Vielzahl von Entwürfen erarbeitet, diskutiert und bewertet.
Das favorisierte Konzept „Der Wald“ wurde dann unter Berücksichtigung des vorhandenen Materials in eine Realisierungsplanung überführt. Der eigentliche Prozess des Upcyclings erfolgte dann mit der Aufbereitung, Vermessung, Zählung und Sortierung der verfügbaren Bauteile aus Dachlatten, Transportpaletten und Dachbalken, die allesamt aus Abfallcontainern im Raum Mainz gewonnen werden konnten.
Darauf folgend wurden die Bauteile zu der hier gezeigten Ausstellungsarchitektur gefügt und mit Beleuchtungselementen, den verschiedenen Exponaten und den zwölf Ausstellungstafeln ausgestattet.