Industrie.Stadt.Bild

Sächsische Industriekultur in Neuen Perspektiven
Adresse
Schloßstrasse 2, 01067 Dresden
Öffnungszeiten
Di–Sa 13–18:00 Uhr

Das ZfBK Sachsen blickt in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Sachsen in den ungewöhnlichen Monumentalperspektiven des Fotografen Jörg Dietrich auf die gebaute Industriekultur in unserem Bundesland. Es knüpft damit an das Jahr der Industriekultur 2020 an und holt ein Ausstellungsprojekt aus Westsachsen erstmals nach Dresden, als Leihgabe des Stadt- und Dampfmaschinenmuseums Werdau. Überwiegend als Schaufenster-Ausstellung tourte „Industrie.Stadt.Bild“ 2020 bis 2022 durch Reichenbach, Glauchau, Crimmitschau, Plauen, Zwickau und Werdau. Ergänzend zeigt das ZfBK weitere Industrieportraits Dietrichs aus Ausstellungsprojekten in Leipzig und Flöha, aus dem Projekt „Augen auf ibug“ sowie neue Industrie-Panoramen, die hier erstmals gezeigt werden.

Sachsen ist eine der Keimzellen der Industrialisierung in Deutschland und gehörte zum vorletzten Jahrhundertwechsel zu den am dichtesten besiedelten und industrialisierten sowie zugleich wohlhabendsten Gebieten Europas. Es war eine Zeit, in der Chemnitz als deutsches Manchester bezeichnet wurde. Dass die Geschichte seitdem für Sachsen viele Herausforderungen und Rückschläge bereithielt, hat für die historische Architektur Sachsens widersprüchliche Folgen gehabt. Einerseits mussten die historischen Bauten nur selten moderneren Gebäuden weichen oder wurden durch Werkserweiterungen überbaut. Andererseits stehen seit der Wende viele Gebäude leer und verfallen oder werden abgerissen. In der Folge sehen wir im sächsischen Stadtbild eine Vielfalt historischer industrieller Architektur wie kaum irgendwo in Deutschland. Gleichzeitig ist dieses Bauerbe nach über 30 Jahren Wiedervereinigung vielerorts mehr bedroht denn je.

Die Gebäude- und Stadtbildperspektiven in der Ausstellung geben dank einer speziellen technischen Bearbeitung einen ungewohnten Blick auf Industriearchitektur (siehe Online-Archiv: panoramastreetline.de). Statt den typischen Blick von einem Standpunkt aus abzubilden, wurden für die Panoramen Aufnahmeserien von mehreren Positionen entlang der jeweiligen Straßenfront aufgenommen. Zu einem nahtlosen Panoramablick – der sogenannten Streetline – verarbeitet, wird die gesamte Fassadenansicht der teils überdimensionalen Industriebauten erfahrbar, welche sonst aufgrund von engen Straßenzügen, Verbauungen oder der schieren Größe wegen nicht als Ganzes zu betrachten sind.

„Industrie.Stadt.Bild“ ist bereits das zweite Ausstellungsprojekt des Leipziger Fotografen Jörg Dietrich, welches im ZfBK präsentiert wird. Im Dezember 2020 konnte man die Kooperation mit dem Goethe Institut – „Germany Street Fronts“ – allerdings nur teilweise in den Schaufenstern bestaunen.

Eöffnung: 5.12.2024, 18 Uhr
Begrüßung:
Juliane Naumann, Leiterin des ZfBK Sachsen
Andreas Wohlfarth, Präsident der Architektenkammer Sachsen und Vorstandvorsitzender der Stiftung Sächsischer Architekten
Vortragspräsentation und Einblicke:
Jörg Dietrich, Fotograf und Kurator von PanoramaStreetline