Berlin Atlas 3
Die dritte Ausstellung zum Berlin Atlas zeigt Collagen eingeladener Achitektinnen, Architekten und anderer Planerinnen zu folgendem Szenario: Man stelle sich vor, dass auf der ehemaligen Güterbahnstrecke von Tegel Hafen nach Friedrichsfelde Ost eine S-Bahn-Linie führe und zeige auf, wie sich die Stadt hier entwickeln könnte.
Wir sind überzeugt, dass sich die Frage, wie sich Berlin weiter entwickeln soll, nicht nur auf Gebiete innerhalb des S-Bahn-Rings (9% des Landes Berlin), oder außerhalb der Landesgrenzen (IBA Brandenburg-Berlin) beschränkt. Die Stadtteile, die hier liegen, werden nicht durch die Ausfallstraßen charakterisiert, die diese durchschneiden. Sie sind die Toten Winkel der Stadtentwicklung, und wie wir sehen können, auf jeder Fahrradfahrt oder Wanderung entlang der Industriebahnlinie von Tegel nach Friedrichsfelde, handelt es sich tatsächlich um einen riesigen städtebaulichen Schatz.
Ziel ist eine Architektur, die mit dem, was da ist, arbeiten kann und dadurch Kritik übt. Eine Architektur, die transformiert, überwindet, integriert, ummodelt, ergänzt, amputiert, juxtaposiert, verfremdet, missinterpretiert, überhöht, verroht oder verfeinert, verdichtet und frei setzt. Eine Architektur, die affirmativ kritisiert – dadurch, dass sie Möglichkeiten aufzeigt.
Die Architektur-Collage ist mehr als eine klassische Darstellungstechnik, sie ist ein Werkzeug, das die Auseinandersetzung mit dem bestehenden sowohl anregen, durchspielen, als auch vermitteln kann. So fungiert die Collage als Medium. Die aktuellen Beiträge der Ausstellung werden im dritten Band des Berlin Atlas zusammengefasst, ergänzt um Fotos des Status quo, Projektbeschreibungen und Situationspläne – erhältlich in der BDA Galerie. Mit dem Atlas soll eine alternative Stadtkarte entwickelt und publiziert werden, die – verfasst von einer pluralen Autorenschaft – Ideen für die Zukunft der Stadt in der Möglichkeitsform illustriert.